Nicht Corona steckt dahinter, sondern ich

22. Dezember 2020
von Hans-Lothar Michels

 

Hier möchte ich noch einmal einen Freund zu Wort kommen lassen, der hier - im Kontext Corona - einen ganz anderen Aspekt anspricht: Die Verantwortung jedes einzelnen Bürgers in einer Demokratie. Denn, wie lautet der alte Spruch: "Wenn du dich nicht um mich kümmerst, verlasse ich dich! Deine Demokratie" 

 

Nicht Corona steckt dahinter, sondern Ich! 

Ja, so ist das: Ich bekenne mich schuldig! Wie man so blöd sein kann? 

Das kam so: Als Teil eines Volkes, von dem alle staatliche Gewalt ausgehen sollte, habe ich jahrelang den Dienst verweigert. Gewählt habe ich, aber mehr nicht. Doch, ich habe abgesahnt: Bildung, Kultur, Sicherheit, Frieden, Freiheit und Wohlstand.

Und jetzt? Jetzt erlebe ich, dass all das den Bach runter geht. Nicht wegen Corona, sondern wegen mir. Oder waren es wir?

Klar war ich es nicht allein. Und ich war es auch nicht aktiv. Es ging ja auch lang ohne mich ganz gut. Aber jetzt nicht mehr. Zumindest nicht für mich. Also Schluss mit kein Stress und vor allem kein Risiko und keiner Verantwortung. Schluss mit ruhige Kugel schieben, chillen und absichern nach allen Seiten. Schluss mit Abhängen, Karriereplanung und immer nur das eine vor Augen: Ich - und dann ganz lang nichts. 

Denn wie sich jetzt zeigt, gibt es da noch etwas anderes, das dem vorausgeht:

Gemeinschaft, Miteinander, Verantwortung und Engagement für das Ganze. Das also, was ich mein ganzes leben lang an Politiker delegiert habe. Mit der Folge, dass die jetzt Amok laufen, aus welchem Grund auch immer. Und nicht nur sie, auch Zeitungen, Radiosender und TV-Anstalten ballern plan- und ziellos rum. Alles, was quer kommt, wird plattgemacht. Aufmüpfige Eltern genauso wie querdenkende Polizisten oder Ärzte, fragenstellende Wissenschaftler genauso wie Bürger, die auf die Straße gehen, Juristen, die sich auf das Grundgesetz berufen genauso wie Journalisten, die darüber berichten.

Aber wie gesagt: Ich bin aufgewacht. Deshalb biete ich jetzt Abende an, an denen sich Menschen treffen, die im letzten halben Jahr unter dem gelitten haben, was sich die von ihnen Gewählten für uns ausgedacht haben: Angst, Bußgelder, Strafen und … nein, mehr kommt von dort nicht. Diese Abende sind für Menschen gedacht, die unter der Spaltung quer durch die Gesellschaft leiden und unter der Intoleranz, die damit einher geht. Sie finden endlich wieder einen Platz, an dem sie frei und ungehindert ihre Erfahrungen und Gedanken äußern können, ohne diffamiert zu werden. Und sie hören zu, egal was der andere denkt oder meint. Das verbindet, statt zu spalten. Das ist, was wir eigentlich brauchen, wenn wir uns einer Bedrohung gegenüber sehen.

Und ich biete Informationsveranstaltungen über das Immunsystem an, über Viren und Impfungen. Das sind Themen, mit denen ich mich aufgrund meiner Ausbildung besonders gut auskenne.

Das ist, was ich tun kann. Also tue ich es jetzt.

Ein Weckdienst: Stiftung Corona Ausschuss