Wie kommen wir zum Frieden?

Ein altes Epos weist den Weg
 

11. Juni 2023  von Hans-Lothar Michels

 

Wir befinden uns im 13.Jahrhundert, etwa um das Jahr 1210. Es ist die Zeit der Inquisition und der Kreuzzüge, sogar gegen Glaubensbrüder – die Katharer – in Südfrankreich. Scheiterhaufen brennen und Menschen werden erbarmungslos gemordet.

In dieser Zeit arbeitet der Dichter Wolfram von Eschenbach weise und hellsichtig am schon länger bekannten Stoff über die Suche nach dem Heiligen Gral. Er führt die Erzählungen seiner Kollegen und Vorgänger in einer Art und Weise weiter, dass deren Inhalt wegweisend bis in die heutige Zeit wirkt.

Wolfram erzählt, wie der Held des Romans – Parzival – auf seinen Halbbruder Feirefiz trifft. Gahmuret – der Vater der Beiden – kämpfte im Orient für verschiedene Herrscher. Dabei lernte er Belakane, eine Königin mit schwarzer Hautfarbe, kennen und lieben. Er zeugte mit ihr einen Sohn – Feirefiz – dessen Hautfarbe schwarz-weiß gefleckt ist.

Obwohl Gahmuret einen Anker in seinem Wappen trug war es ihm nicht möglich irgendwo längere Zeit zu verweilen. Auf der Suche nach seinem tieferen Lebenssinn trieb es ihn immer wieder in die Fremde. So verließ er heimlich die mit Feirefiz schwangere Belakane. Es trieb ihn in den Westen.. Dort lernte er die Königin Herzeloyde kennen, mit der er Parzival zeugte. Parzival ist weißhäutig. Bald schon begab sich Gahmuret in den Osten wo er in einer Schlacht getötet wurde.

Der mittlerweile erwachsene Feirefiz kommt mit einem gewaltigen Heer in den Westen, um seinen Vater zu suchen. Er weiß nicht, dass dieser schon lange tot ist.

Bei einem Ausritt begegnen sich Parzival und Feirefiz, die sich nicht kennen können. Ohne ersichtlichen Grunde beginnen sie mit Speer und Schwert einen Kampf auf Leben und Tod.

Dabei erweist sich Feirefiz als sehr mächtiger Gegner, der Kampf wogt hin und her; als plötzlich das Schwert des Parzival zerbricht. Er ist damit dem Gegner ausgeliefert, der ihn leicht töten könnte.

Stattdessen ereignet sich etwas Unvorhergesehenes und Überraschendes: Feirefiz, der im Roman als Heide geschildert wird, wirft sein Schwert weg und beginnt ein Gespräch. Er fragt Parzival nach seinem Namen und seiner Herkunft.

Dabei entdecken die Beiden, dass sie den gleichen Vater haben und nach ihrer Abstammung Halbbrüder sind.

Aber vor dieser Entdeckung hat schon die Verbrüderung durch ein brüderliches Gespräch stattgefunden. Die beiden ehemaligen Todfeinde haben entdeckt, dass sie zur Menschheitsfamilie gehören.

Diese Zusammengehörigkeit begründet sich darin, dass jeder Mensch Träger eines geistig-seelischen Kerns göttlicher Natur ist. Dieser Kern mag manchmal nur schwierig zu erkennen sein, aber wir tun gut daran zu denken, dass er in jedem Menschen existiert.

Wie würde sich heute unsere Gesellschaft und das internationale Zusammenleben gestalten, wenn wir handeln würden wie Parzival und Feirefiz? Wenn wir statt uns zu diffamieren, miteinander auf Augenhöhe sprechen würden? Wenn Regierungen das Gespräch suchten, statt Kriege zu führen und Waffen zu liefern oder zu verkaufen (bzw. verkaufen zu lassen)?

Könnten in einer friedfertigen Gesellschaft Politiker skrupellos Wahlversprechen brechen oder sich in die Hand von Lobbyisten begeben?

Als Bürger der Bundesrepublik Deutschland wie auch als Bürger der Europäischen Union schäme ich mich für Regierungen, die sich verhalten, als seien sie die Marionetten mächtiger Konzerne, Finanzverwalter sowie anderer mächtiger Staaten wie zum Beispiel der USA.

Die Bundesregierung will mehrheitlich der WHO erlauben bei zukünftigen Pandemien Weisungen zu erteilen, die sich über den Willen der nationalen Parlamente hinwegsetzen. Niemand von uns hat die Mitglieder des WHO-Exekutivrates gewählt.

Ich schäme mich dafür, dass wieder deutsche Panzer und deutsches Kriegsgerät nach Osten rollen. Deutschland war schon einmal für den Tod von 25 Millionen russischer Menschen verantwortlich. Ist es angesichts dieser Tatsache nicht unsere Pflicht, statt Waffen zu liefern und schießen zu lassen, für Frieden durch Gespräche zu sorgen?

Als Arzt schäme ich mich dafür, dass Ärztefunktionäre – sogenannte medizinische Experten – gemeinsam mit Politkern die Menschen dazu gezwungen haben, eine bisher unerprobte Gentherapie durchzuführen oder bei sich anwenden zu lassen. Statt auf Augenhöhe mit uns zu reden, haben sie mehr oder weniger offen Zwang bis hin zu Maßnahmen, wie sie aus faschistischen Staaten bekannt sind, angewendet. Wir wissen heute sehr gut Bescheid über das Leid, das angerichtet wurde: Menschen wurden getötet und schwer beschädigt, zur Zeit weisen Statistiken eine Übersterblichkeit bei jüngeren Jahrgängen von um die 10 % aus.

Verstorbene werden nur auf Grund privater Initiativen obduziert. Die Politiker und maßgebliche gesellschaftliche Gruppen wie auch Journalisten scheinen nicht erfahren zu wollen, was die Ursache für diese Übersterblichkeit ist. So kann man – und das ist ein Skandal – nur Vermutungen anstellen. Sind es die Impfungen? Das heiße Wetter? Oder die unvorsichtige Fahrweise der jungen Leute? Die Politik und große Teile der Gesellschaft tun so als existierten diese Fragen nicht. Dieses Verhalten ist ähnlich dem großer Teile der bundesrepublikanischen Bevölkerung nach 1945. Der Psychoanalytiker Alexander Mitscherlich schrieb darüber ein Buch: “Die Unfähigkeit zu trauern“.

Als Privatmann schäme ich mich dafür, dass die beschriebenen Geschehnisse und Handlungen mich gelegentlich zu großer Wut gereizt haben und ich mit Verachtung auf die geschaut habe, die zum Beispiel Kinder gezwungen haben, Masken zu tragen und ihnen verboten haben, mit anderen Kindern zu spielen, oder die mit dem Neuen Testament in der Hand Waffenlieferungen als Tat des Friedens beschönigen.

Wir können die ganze von mir beschriebene Misere nur beenden, wenn wir respektvoll über Meinungsunterschiede hinweg miteinander reden.Dafür sind Gefühle wie Haß und Verachtung denkbar schlechte Voraussetzungen.

Ich bin aber dafür, dass die für die derzeitige Situation verantwortlichen Politiker, Funktionäre, sogenannten Experten und Journalisten bestraft werden. Ich fordere Strafe nicht aus Rachegefühlen, sondern möchte lediglich verhindert wissen, dass die Uneinsichtigen jemals wieder eine Chance haben, weiteres Unheil anzurichten. Sie sollen aus einflussreichen Positionen entfernt werden und auch keine Chance mehr erhalten, noch einmal dorthin zurückzukehren.

Was können wir tun?

Zu allen Zeiten wurden Menschen manipuliert, indem in ihrer Seele meist unbegründete Angst und Panik erzeugt wurde:

Vor dem Zorn und dem Strafgericht eines rächenden Gottes, vor der Hölle und dem Teufel und – nachdem eine einseitig materialistische Naturwissenschaft den Status einer neuen Religion erhalten hat ­– vor Infektionen, Krankheit, Tod, existenzvernichtenden Naturkatastrophen.

Rainer Werner Fassbinder hat vor Jahren – die Ältern unter uns werden sich erinnern – ein Filmkunstwerk mit dem Titel „Angst essen Seele auf“ geschaffen.

So ist es : Angsterzeugung ist das hinterhältigste und widerlichste Mittel, Menschen zu unterdrücken und gefügig zu machen. Angst lässt uns erstarren, keines Gesprächs fähig, unfähig denkend zu handeln, weil die Erzeugung von Angst und Panik unsere Seele schwer beschädigt.

Noch einmal zurück zu Wolfram von Eschenbachs Parzival:

Wolfram erzählt, wie auf Klinchors Burg 400 Jungfrauen (Seelen) in Gefangenschaft leben: Sie stehen an den Fenstern, schauen hinaus, starr, reglos, ohne Zeichen der Freude und der Kommunikation.

Klingchor hat die schwarze Magie erlernt, um den Menschen Leid zuzufügen. Seine schwarze Magie besteht im Wesentlichen darin, den Menschen die Freude zu nehmen und sie in einem erstarrten, angstvollen Zustand dahinvegetieren zu lassen.

Sicherlich würde Wolfram das, was in den letzten Jahren bei uns passiert ist als Schwarze Magie bezeichnen. Keine Freude – stattdessen der Lockdown ­– freudvoller Begegnungen der Menschen, Angsterzeugung unter Mißbrauch unserer Kinder, statt Gespräch und Meinungsaustausch der Satz: “Diese Regeln müssen immer befolgt und darüber darf niemals diskutiert werden!“ All das sind Elemente eines seelischen Terrors, den man in alten Zeiten teuflischen, dämonischen Mächten zugeschrieben hat.

Putin hat in der Sprachregelung des Westens die Rolle des Teufels übernommen, statt vor Armaggedon fürchten wir uns vor der Atombombe, wegen all dem und der selbstverschuldeten Klimakatastrophe wird versucht, jede Freude zu beseitigen.

Viren und Bakterien spielen die Rolle der alten Dämonen, deren Existenz die Menschheit bedrohen. Es soll keine Nähe, keine freundschaftliche Kommunikation mehr stattfinden. Dabei werden die gefährlichsten dieser Erreger in der sogenannten Gain of function Forschung von gewissenlosen Forschern unter dem Schutzschirm ebenso gewissenloser Politiker hergestellt. Zu welchem Zweck eigentlich?

Noch ein drittes Mal zurück zu Wolfram von Eschenbach:

Einer seiner Helden und der Freund Parzivals heißt Gawan, der durch mehrere Prüfungen gehen muß, um die Seelen auf Klingchors Schloss befreien zu können. Als er die letzte, gefährlichste Prüfung bestanden hat, löst sich die Spannung auf dem Schloss. Die Jungfrauen beginnen umherzuwandeln, reden miteinander und das Leben kehrt zurück.

Gawan schenkt Bene (einer Magd, die ihm nützliche Ratschläge erteilt hat) eine Harfe. Am Hof des Königs Artus findet zu Pfingsten ein Fest statt, fröhliche Menschen feiern miteinander. Ritter, die sich bisher feindlich gegenüber standen, versöhnen sich.

Unter dem Einfluß von Musik und Poesie öffnen und weiten sich die bisher in Angst erstarrten Herzen, Freude zieht ein und ganze feindliche Heere werden durch das diplomatische Geschick Gawans versöhnt.

Musik und Poesie schaffen den Zugang zu Gespräch und liebevollem Umgang miteinander – der Schlüssel zu Frieden und angstfreiem Leben. Klingchor hat seine Macht verloren, er verschwindet sang- und klangslos aus der Geschichte. Nicht den Klinchors zu gehorchen, sondern nachzudenken und das zu tun, was uns dann als das Richtige und Passende erscheint, gibt uns unsere Freiheit und unser Leben.

Wolfram von Eschenbach weist uns mit seinem Epos den Weg.

 

Nachtrag:

Heute morgen habe ich ein Interview mit Ernst Wolf zu seinem neuen Buch über das World Economic Forum gehört. Ernst Wolf geht davon aus, dass ein Kartell von Finanzverwaltern mit Blackrock an der Spitze und Digitalkonzernen wie Microsoft, Apple usw. dabei sind, die Wirtschaft, die Gesellschaft und die Finanzwelt (z.B.Digitales Einkommen) grundlegend am Willen der Völker vorbei umzugestalten.

Das WEF ist sozusagen die Koordinierungszentrale dieser Bemühungen: hier treffen sich die Finanzverwalter und Manager der Digitalkonzerne und vernetzen sich. Die Politiker und Regierungen sind nur noch Marionetten, die die Befehle dieses Superkartells auszuführen haben. Damit das einheitlich verläuft, werden sie ebenfalls über das WEF vernetzt.

Einer dieser Politiker war Wladimir Putin, der zusammen mit Angela Merkel in einer Klasse ausgebildet wurde. Er trat auch mehrfach beim WEF als Redner auf („My dear Klaus…“). Ernst Wolf geht davon aus, das der Krieg vom Komplex aus Finanzdienstleistern und Digitalkonzernen gegen die Bürger und gegen den Mittelstand geführt wird. Es wird geräubert, was zu räubern ist, die Gelder werden von unten nach oben umverteilt.

Vor diesem Hintergrund ist auch der Krieg in der Ukraine zu sehen. Ist es ein Stellvertreterkrieg der USA gegen Russland, oder ist es ein Gemetzel auf Kosten russischer und ukrainischer Menschen, das davon ablenken soll, was wirklich geschieht? Soll, wie wir das während der sogenannten Pandemie erlebt haben, weiter Angst geschürt werden, damit die Völker in Erstarrung Ruhe halten: Angst vor Krieg und Elend, Angst vor der Atombombe und neuerdings Angst vor der Klimakatastrophe sollen die Menschen gefügig machen.

Es wird Zeit, dass wir uns in kleinen Einheiten, an runden Tischen miteinander treffen und beraten, was für uns gut ist, was wir, die Menschen in Deutschland und Europa wollen, unabhängig von dem inhaltsleeren und zynischen Geschwätz von Politikern, die gekauft oder erpresst sind.